Samstag, 12. Januar 2013

Ingress - Innovatives Spiel oder Googles Datensammler?

Bild 1: Offizielles Ingress-Logo
Osnabrück. Ingress (engl. "Eindringen") nennt sich das seit Mitte November in die geschlossene Betaphase gestartete Augmented Reality Massively Multiplayer Online Video Games (ARMMOVG) des Internetgiganten Google. Im Vorraus haben die Entwickler "NianticLabs" nur sehr wenig bekanntgegeben. Nun erhalten immer mehr Smartphonenutzer einen Zugang zu dem einladungspflichtigen Spiel.
Doch warum beschäftigen wir uns in einem Geocaching-Blog mit einem neuen Smartphonespiel ? Geocaching, als auch Ingress werden mithilfe eines GPS-Gerätes in urbaner und natürlicher Umgebung betrieben und sollen an Interessante Orte führen. Hier hören die Gemeinsamkeiten allerdings auch schon auf.



                  Die Geschichte hinter Ingress
Bild 3: Enlightened-Logo
Bild 2: Resistance-Logo
In Ingress geht es um die Rivalität zwischen zwei  Fraktionen. Auf der einen Seite stehen die Resistance (Der Wiederstand) und auf der anderen die Enlightened (Die Erleuchteten). Beide Seiten sammeln Energie (XM) und Gegenstände um Portale einzunehmen. Die weitere Hintergrundgeschichte ist Unklar, da die Spieler einzelne Informationen im Spiel finden.


Die ersten Schritte
Der Einstieg in dieses neue Spiel wird zur Zeit allerdings nicht leicht gemacht. Ein sogenannter Invention-Code (Einladungscode) ist nötig, welcher auf verschiedene Wege erlangt werden kann. Entweder melden sich Interessierte auf der Offiziellen Internetseite an oder sie erhalten durch Mitglieder/Entwickler auf der Google+ Seite durch besonders kreative Beiträge den Zuschlag für einen solchen Code.
Nun kann die englischsprachige Ingress-App heruntergeladen werden. Da das Programm von Google initiiert wurde ist das gesamte Spiel nur für Android-Nutzer verfügbar. Apple-User & Co. gehen derzeit noch leer aus. Die gut 50 MB große App ist schnell heruntergeladen und gestartet.
Nach einer gut gestalteten interaktiven Anmeldung mit Invention-Code und Nickname wird der User von einer Computerstimme begrüßt und in das Spiel eingewiesen. 

Der Spielverlauf
Bild 4: Missionsübersicht
Der Spieler erhält von der animierten Stimme eine Einweisung in Form von insgesamt acht "Missionen". In diesen wird ein erster sehr kurzer Einblick in die Hintergrundgeschichte gewährt, wonach sofort erklärt wird wie die Exotic Matter (Exotische Materie, kurz XM) aufgesammelt und später zum hacken, einnehmen, aufladen und angreifen von Portalen verwendet wird. Beide Fraktionen lernen wie XM und sammelbare Gegenstände verwendet werden um Portale zu schützen oder anzugreifen. Hauptaufgabe der beiden konkurrierenden Fraktionen ist es soviele Portale wie möglich in einer Region einzunehmen und miteinander zu verlinken, sodass sich "Fields" zwischen drei Portalen bilden. Diese Felder werden in der jeweiligen Fraktionsfarbe eingefärbt und gehören nun dem vorherrschenden Team. Wird eins der Portale allerdings durch die rivalisierende Fraktion eingenommen, so wird das "Field" wieder aufgelöst.

Die Praxis
Bild 5: Osnabrücker Field
Im Outdoor-Versuch dauerte es eine Weile bis das Smartphone die richtigen GPS-Koordinaten gefunden hat, was durch eine entsprechende Meldung und einer flimmernde Karte angezeigt wird. Als eine sichere Satellitenverbindung stand gab es allerdings kein einziges Portal in der näheren Umgebung. Somit sammelte ich ein wenig XM auf dem Weg in die Innenstadt von Osnabrück. Je näher ich dem Zentrum kam umso mehr XM befand sich in meiner Umgebung. Und in der Innenstadt erblickte ich auf dem Bildschirm die ersten Portale. Die Funktionen der einzelnen Felder in einem Portal waren mir zu dem Zeitpunkt noch nicht bewusst und auch nicht was ich mit den Gegenständen anfangen soll. Durch die Erklärung in den Missionen wurden die meisten spieltechnischen Fragen aber geklärt. Nun stellte ich mir nur noch eine Frage: Warum gibt es in einer Stadt wir Osnabrück so wenig Portale?

Portale erstellen
Direkt in der aktiven App ist es leider noch nicht möglich Portale bei Google einzureichen. Dies geschieht über einen ziemlich komplizierten Weg. Grundbedingung ist ein Foto mit GPS-Daten, welche am PC vorher noch korrigiert werden können, sollten diese ungenau sein. Das erstellte GPS-Foto kann nun über das Handy per "Senden an"-Funktion an "NIA Super Ops" gesendet werden. Hinter dieser Funktion versteckt sich eine E-Mailfunktion über die der Name des Portals, dessen Koordinaten und das BIld übermittelt werden. Laut einigen Berichten kann die Freischaltung eines Portals mehrere Wochen dauern.

Erstes Fazit
Da ich die App noch nicht so lange habe kann ich lediglich einen Ersteindruck vermitteln. Darauf bezieht sich natürlich auch das Fazit. Beginnen wir mit der positiven Seite:
+ Outdorraktivität an der frischen (Stadt-)Luft
+ interaktiver, digitaler, animierter Mehrspielerspaß
+ schneller Einstieg in die Materie
+ entdecken besonderer Orte
+ Förderung der Arbeit in Teams
 
Auf der negativen Seite hingegen steht:
- Google sammelt massiv Daten der Benutzer für eigene Zwecke
- Enorm hoher Akkuverbrauch durch ständige GPS- und Internetverbindung
- Bisher wenig Portale in deutschen Innenstädten und keine in ländlichen Gebieten
- wenig Hintergrundgeschichte

Wer jetzt noch nicht abgeneigt ist sollte die App einfach einmal selber testen. Viel Spaß dabei.

Happy Hacking ;-)

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